Wenn ich als Patient in eine Praxis komme, achte ich vor allem auf die folgenden Dinge:
- Wie freundlich werde ich seitens des Praxispersonals empfangen?
- Werde ich von der Behandlerin/vom Behandler freundlich und augenscheinlich wertschätzend begrüßt?
- Habe ich Gelegenheit, mein(e) Anliegen darzustellen und wird mir dabei aufmerksam zugehört?
Nimmt sich die Behandlerin/der Behandler ausreichend ZEIT für das Arzt-Patienten-Gespräch und werden dabei meine Fragen adäquat beantwortet?
Soweit einmal meine grundsätzlichen Fragen, die themenbezogen sicher auch die Ihren sind.
Im Weiteren müssen wir nun aber zwei vollkommen verschiedene Behandlungssituationen unterscheiden:
- Die DRINGLICHE Behandlung, z.B. bei starken Schmerzen (siehe „Zahnschmerzen“)
- Die NICHT-dringliche Behandlung, z.B. die Hochwertversorgung ihres Gebisses
Zu A):
Natürlich muss hier eine exakte Anamnese erhoben, und Ihnen in weiterer Folge die Situation erklärt werden. Aber im Prinzip ist klar: Sie haben starke Schmerzen, und die wollen Sie loswerden. Für die dafür vorgesehenen Behandlungsschritte gibt es medizinische Leitlinien, die einzuhalten sind. Sollten Sie mit mir und meinem Behandlungsvorhaben also nicht einverstanden sein, bleibt Ihnen nur, sich woanders behandeln zu lassen, denn die notwendigen Schritte im Zuge von Schmerzbehandlungen sind unverhandelbar. Ebenso natürlich die Maxime, dass immer mit dem geringsten Risiko für den Patienten vorzugehen ist. So wäre es im „Normalfall“ also absolut nicht vertretbar, Eingriffe, die leicht in lokaler Betäubung durchgeführt werden können, etwa in Allgemeinnarkose vorzunehmen.
Zu B):
Hier stellt sich die Situation VOLLKOMMEN ANDERS dar.
Hier ist mit dem Patienten ausführlich das Für und Wider möglicher Maßnahmen zu diskutieren.
Ich gehe in der Regel so vor, dass ich der Patientin/dem Patienten nach dem Gespräch erst einmal Zeit zum Überlegen lasse. Etwa auf den Patienten irgendeinen Druck auszuüben, sich RASCH zu entscheiden, wäre weder nötig, noch ethisch vertretbar. Aggressive Verkaufsgespräche sollten irgendwelchen wenig seriösen Vertretern überlassen werden.
VERTRAUEN ist überhaupt DAS Schlüsselwort für ein gutes Arzt-Patientenverhältnis. Genauso aber, wie der/die Patient/in mir als Arzt vertrauen soll, möchte auch ich meinen Patienten vertrauen können. Erst, wenn das gelingt, ist das Arzt-Patientenverhältnis wirklich gut. Denn Erfolg können wir letztlich nur gemeinsam haben. Wenn Sie zu den selbst gewählten Terminen nicht erscheinen, oder die verordneten Medikamente einfach nicht nehmen, kann auch ich keinen Erfolg haben.